1917 - 1926 - TSV Tägerwilen

Am 7. Januar führte der Verein ein Grümpelturnen durch. Aus welchen Disziplinen der Wettkampf bestand, geht aus der Berichterstattung nicht hervor.

Im weiteren wurde der Kreisturntag in Neuwilen besucht. In Anbetracht der Militärdienstleistungen ist das vorgesehene Kantonalturnfest nicht zustande gekommen. In diesem Jahr wird der höchste Aktivmitgliederbestand seit Vereinsbestehen von 42 Turnern registriert.

Am 7. Juli wird der kantonale Turntag in Berg besucht. Mit 133,95 Punkten wurde auch an diesem Fest der Lorbeerkranz erturnt. Schon in anderen Berichten wird vom Redekünstlel- König Max berichtet. Auch an diesem Anlass wird beschrieben, wie er - förmlich umlagert von einem Schwarm von Damen - seine Sprüche klopfte. Er hatte sich wegen seiner kleinen Statur mit einem rosenbeschmückten Regenschirm auf einen Tisch gestellt und unterhielt die Leute mit überall Anklang findenden Redensarten.

Die Arbeit auf den kantonalen Turntag und die Grippe haben bewirkt, dass in diesem Jahr nur eine Turnfahrt ausgeführt werden konnte.

Der Kreisturntag in Ermatingen wird am 25. Mai besucht. Über ein Sektionsresultat wird nichts protokolliert. Hingegen haben Zweige erhalten 5 im Kunstturnen, 4 im Nationalturnen und einer im volkstümlichen Turnen.

Der 10. August war reserviert für die Teilnahme an der Kantonalturnfahrt. Route: Wäldi - Märstetten - Weinfelden - Stelzenhof - Hugelshofen - Neuwilen - Tägerwilen, verbunden mit Spiel und turnerischen Übungen auf dem Stelzenhof.

Im gleichen Vereinsjahr wird am 7. September der erste kantonale Spieltag In Weinfelden durch die Spielergruppe besucht. Die Fahrt nach Weinfelden erfolgt mit Ross und Wagen. Der Mitgliederbestand Ende des Jahres beträgt 45 Aktive.

Eine Statutenrevision soll an die Hand genommen werden. Im weiteren sei ein Damenturnverein im Werden begriffen.

Am 13. Mai folgt der Turnverein einer Einladung zur Fahnenweihe des Turnvereins Berlingen. Der Besuch der Veranstaltung wurde verbunden mit einer Turnfahrt über den Seerucken und einem Wettturnen in Kunst, National und volkstümlichem Turnen.

Wegen der grassierenden Maul- und Klauenseuche musste das vorgesehene Kantonalturnfest fallen gelassen werden. Als Ersatz besucht der Verein das kant. Turnfest in Schaffhausen. Im weiteren sind zu nennen die Gauturnfeste in Lustenau und Engen, sowie das Schlussturnen auf der Reichenau und das Sportfest in Konstanz. Die Turner sicherten sich schöne Erfolge, die ihnen erlaubten, mehrmals kranzgeschmückt nach Hause zu kommen.

In Arbon startet der Verein am 10. Juli am kantonalen Turnfest in der 11. Kategorie mit 24 Mann erreichte mit einer sehr guten Vereinsarbeit Rang 2. Verschiedene Einzelturner reihten sich mit ihren tollen Leistungen unter die Kranz- und Zweigturner ein. Unserem Plüer Fritz hatte das Rechnungsbüro 9 Punkte nicht addiert. Deshalb ging er vom Bahnhof Arbon nochmals auf den Festplatz zurück um zu reklamieren. Den ihm zustehenden Kranz hatte er erhalten, aber den Zug erreichte er nicht mehr.

Am 11. September organisierte der TV Tägerwilen die Kreisturnfahrt in unserer Gemeinde.

Vom 21. - 25. Juli wird das 57. Eidg. Turnfest in St. Gallen besucht. Erturnt wurde der Lorbeerkranz mit einer Punktzahl von 140,25 war in Anbetracht der strengen Taxation und der hohen Anforderungen eine ganz gute Leistung darstellte.

Turnerisch steht der Kreisturntag in Diessenhofen und das Jubiläumsturnfest des Kantonalturnvereins und des TV Kreuzlingen auf dem Programm. Für die Einzelturner bietet sich an letzterem Gelegenheit, sich am internationalen Einzelwetturen zu beteiligen. Verschiedene Einzelturntage bereichern auch das Vereinsjahr 1923. Das jährlich stattfindende Schauturnen gab Gelegenheit, die Bevölkerung auf die Leistungsstärke und das Können aufmerksam zu machen. Im Jahre 1923 wird die Gründung der Jugendriege protokolliert. Dieses jüngste Glied unseres Vereins zählte 20 Schüler oder turn begeisterte Jugendliche. Die Leitung hat in uneigennütziger Weise unser Aktuar, Herr Lehrer Greuter, übernommen.

Der Turnverein bereitet sich seriös auf das Kantonal-Turnfest 1924 in Sirnach vor. Von den damals noch obligaten Berufswanderjahren war auch unser Turnerverein immer wieder betroffen. Immer wenn der Lenz ins Land zog, sank der Aktivmitgliederbestand um bis zu 12 Turner, und der Verein hatte hauptsächlich bei grösseren Turnanlässen Mühe, die gewählte Wettkampf-Kategorie einzuhalten. Ummeldungen waren deshalb keine Seltenheiten. Im Vereinsjahr 1924 sind auch Bestrebungen unternommen worden, endlich einen Männerturnverein Ins Leben zu rufen, dessen Mitglieder auch turnen, nicht nur jassen und kegeln. Im weiteren werden Anstrengungen gemacht, einen Damenturnverein zu gründen.

Mit 12 Turnern in der 6. Kat. wurde am Eidg. Turnfest In Genf gestartet. Auf Gesuch hin leisteten in verdankenswerter Weise die Bürgergemeinde. Fr. 250.- und die Munizipalgemeinde Fr. 150.- an die Finanzierung der Festkosten.

Bei der Durchführung des Frühlingsschwinget des Schwingclub Bodensee + Rhein im Mai desselben Jahres schaute ein Reingewinn von Fr. 338.- heraus, und mit der Zeichnung von freiwilligen Beiträgen in der Höhe von Fr. 242.55 war das Projekt Turnfest Genf finanziell gesichert.

Den Auftakt zur grossen Veranstaltung gab im weiteren der Kreisturntag am 17. Mai in Bottighofen. Mit dem 14. Rang von 210 konkurrierenden Sektionen und dem Lorbeerkranz kehrten die Turner vom unvergesslichen Festort Genf zurück.

Am 18. Juli wurde in Neuwilen der Kreisturntag des Verbandes Bodensee und Rhein abgehalten. An diesem Anlass beteiligte sich die Sektion vollzählig, trotzdem sie acht Tage vorher ebenso vollzählig den Festort besucht hatte. Der Verein hatte keine Ahnung von der Verschiebung des Festchens durch den übernehmenden Turnverein, der unverantwortlicherweise unterlassen hatte, die Verbandssektion davon zu benachrichtigen,

Die Übernahme des thurg-schaffhausischen Leichtathleten-Turntages durch den TV Tägerwilen zeigte einen nicht zufriedenstellenden Reingewinn von Fr. 29.-, An den kant. Spielwettkämpfen Abt. Leichtathletik wurde Ernst Kreis thurg, Meister Im Diskuswerfen mit 37,25 m.