Vom Gnipen zum Sattel
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Am Samstag, dem 25. September um 5:55 Uhr trafen sich die
Männer des TSV Tägerwilen zur alljährlichen Turnfahrt. Die 5 Minuten bis
zur Zugeinfahrt waren etwas knapp kalkuliert und so kam es wie es kommen
musste, dass Jemand den Zug verpasste. Dank einer schnellen Organisation
war die Gruppe dann in Weinfelden komplett.
Um die geltenden COVID-Regeln auf der Reise einhalten zu
können, durften sich in Zürich 3 Individuen einem Schnelltest unterziehen.
Hierbei führte eine extreme Niesattacke zu einer unfreiwilligen Dusche
einer Arbeitskraft. Trotzdem waren alle Ergebnisse negative und die Reise
in Richtung Arth-Goldau ging weiter. Von nun an trat auch die Regeln in
Kraft, dass jeder, der das Thema COVID aufgreift, eine Runde bezahlt. Dies
führte ab und an zu einer totenstille oder einem bezahlten Getränk.
Von Arth-Goldau ging es dann dem Wanderweg entlang auf den
Gnipen. Während dem langen Aufstieg genossen wir die Aussicht auf die
umliegenden Berge, Täler und Seen, sowie erhielten Infos zum Bergsturz von
Goldau 1806. Des Weiteren ging im 15 Minuten-Takt die Frage ein, wie weit
es noch sei.
Oben angekommen, gab es einen Gipfelbucheintrag und den
wohlverdienten Vesper, der die vorbeilaufenden Wanderer neidisch machte.
Nach einem kuren Nickerchen ging es weiter über den Wildspitz mit
obligatorischem Gipfelschnaps zur Alpwirtschaft Halsegg, bei welcher wir uns
Stärkten und 2 Nachzügler aufgabelten. Der nachfolgende Abstieg führt uns
zur Bergbahn Sattel, mit welcher wir uns den Aufstieg in den Hochstuckli
erleichterten.
Oben angekommen führte ein kurzer Marsch zu unserem
Nachtlager in der Skihütte Hochstuckli. Hier einverleibten wir unser
Abendessen und waren erstaunt, als uns die Wirtin in der Bergwirtschaft
allein liess. Somit liessen wir den Abend bei interessantesten Gesprächsthemen,
wie z.B. Nuten und Schlecksäckli, ausklingen. Die einen wollten noch ein
Bad im Whirlpool, welcher von der Wirtin empfohlen wurde, nehmen. Die
falsche Temperatur von 27°C zerschmetterte dieses Unterfangen. Somit
liessen man sich früher oder später erschöpft zu Bett für unseren
benötigten Schönheitsschlaf.
Nach einer teils kurzen Nacht wurden wir am Sonntagmorgen
von der Wirtin mit Zopf, Rösti mit Speck und Eiern geweckt. Nach dem sehr
reichhaltigen Frühstück ging es ans Packen der Rucksäcke für den weiteren Weg.
Unsere Reise führte uns zuerst über die Skywalk Hängebrücke mit atemberaubender
Aussicht zurück zur Gondelstation, an der wir den Tag mit einem Kaffi Lutz
starteten. Da die Waden teils noch vom Vortag schmerzten, entschieden wir uns
spontan, die Strecke ins Tal auf dem Trottinett zurückzulegen. Nach einem
kurzen Sicherheitsscheck der Bremsen hiess es, Helme schnappen und zum
Ausgangspunkt mit dem Trottinett zu gehen. Der Weg bergab war mit Schlaglöchern
und engen Kurven gespickt. Also, alles was man braucht, um am Sonntagmorgen
richtig wach zu werden. Das letzte Stück unserer Route mit den Trottinett,
führte uns durch das noch verschlafene Dörfchen Sattel. Nach dieser rasanten
und spritzigen Talfahrt wurden die Gefährte abgegeben und eine kurze Verschnaufpause
eingelegt.
Im Anschluss brachen wir zügig auf, da das Mittagessen am Ägerisee
schon auf uns wartete. Zugegeben, der Weg an der Hauptstrasse entlang war zu
Beginn nicht der Schönste. Doch später wurden wir aber mit einer längeren
Strecke am See entlang doch noch dafür belohnt. Angekommen im Restaurant
Eierhals wurde das leckere Essen genossen. Zum Schluss wurden die dazugewonnen
Kalorien mit einem kurzen Schwumm im See abtrainiert. Die Wassertemperatur liess
jedoch sehr zu wünschen übrig, denn mit nur ca. 14 Grad und dem Wind in den
Ohren, war es doch ziemlich erfrischend.
Leider mussten wir daraufhin auch schon wieder die Heimfahrt
antreten und die traumhafte Bergkulisse hinter uns lassen.
Am Gejammer nach während der Wanderung, müsste es eigentlich
im nächsten Jahr eine Car-Turnfahrt geben. Wir sind dann mal gespannt, wie und
wo uns die nächste Reise hinführt. Bis dahin: «Ist es noch weit…?»
Vielen Dank an Fritz Lorenz Junior für die grossartige
Organisation!
Sandro Ehrat und Jan Cieli